Auch 2020 brütende Sperber in den Grünstreifen der Postbank?
In 2019 hatte sich im westlichen Grünstreifen auf dem Postbank-Gelände ein Sperberpärchen* niedergelassen, ein Nest gebaut und 3 Jungvögel aufgezogen. Das große Foto oben zeigt einen Sperber aus dem letzten Jahr sowie hier die Jungvögel.
Im März-April kommen die Sperber wieder in ihre Brutgebiete zurück. Dies ist ein Aufruf an die Nachbarschaft, auch in diesem Jahr auf brütenden Vögel in den Grünstreifen zu achten und ihre Beobachtungen an den Naturschutzbund Bonn zu melden, hier die Mail-Adresse.
Da es den Vögeln immer mehr an natürlichen Rückzugsräumen mangelt, ist es wichtig, dass die meisten Bäume auf dem Gelände der Postbank erhalten bleiben. Dies ist nicht nur für das Klima in unserer Nachbarschaft gut, sondern auch für die Artenvielfalt. Da es an Bäumen und anderen Nistmöglichkeiten mangelt, zudem Vögel wegen des Insektenschwundes immer weniger Nahrung finden, gehen ihre Bestände zurück. Zwischen 1990 und 2013 verschwanden etwa 80 Prozent aller Kiebitze, 84 Prozent der Rebhühner, und 63 Prozent der Braunkehlchen in Deutschland. Die Zahlen stehen in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag (Drucksache 18/12195).
Wie Sie vielleicht im Generalanzeiger letzte Woche gelesen haben, gilt zwischen 1. März und 30. September eine strenge Schonzeit zum Schutz der einheimischen Vögel. Erlaubt seien in der siebenmonatigen Schonzeit nur behutsame Form- und Pflegeschnitte, so die Stadt Bonn. Wir erwarten von der GerchGroup, dass die zukünftigen Abrissarbeiten auf dem Gelände so im Jahresverlauf gelegt werden, dass die allgemein verbindlichen Schonzeiten eingehalten werden und es nicht zur Vertreibung schutzwürdiger einheimischer Vögel kommt.
* Sperber – Accipiter nibus – sind habichtartige Greifvögel mit eher längeren Flügeln und einem langen, oft ungefächerten Schwanz. Das Weibchen des Sperbers ist deutlich größer als das Männchen, es erreicht Turmfalkengröße.