GAZ: Weiße Bürogebäude und dunkelgraue Wohnhäuser

In der heutigen Ausgabe des GAZ war folgendes zu lesen:

Die Stadt präsentiert den Entwurf für die Umgestaltung der Kennedyallee. Bürger äußern weiterhin Kritik an den Bauplänen

Plittersdorf. Die Planungen für die Neubauten auf der Kennedyallee 62-70 werden konkreter. Am Freitag hat die Stadt Bonn einen Entwurf für die Umgestaltung des Quartiers vorgestellt. So sollen dort in Zukunft weiße Bürogebäude mit modernen Glasfronten sowie dunkelgraue Wohnhäuser mit einer integrierten Kita entstehen, die zur Kennedyallee hin einen neuen öffentlichen Platz bilden. Entlang der Straße sollen Kirsch- und Laubbäume gepflanzt werden.

Derzeit wird das Areal in Plittersdorf noch von der Postbank genutzt. Diese hatte den Gebäudekomplex im Mai 2018 jedoch an die Düsseldorfer Gerchgroup verkauft. In einer Pressemitteilung bezeichnete Mathias Düsterdick, Vorsitzender des Investors, die Umgestaltung an der Kennedyallee als „ausgezeichnete Basis für ein familienfreundliches, attraktives Wohn- und Büroquartier.“ Der Entwurf füge sich rücksichtsvoll in die Umgebung des Ortsteils ein und schaffe „ein modernes Wohnangebot und attraktive Arbeitsplätze.“

Wie berichtet, sollen die Bürogebäude an der Kennedyallee und die mehrgeschossigen Wohnhäuser an der Ahrstraße entstehen, etwa 40 Prozent davon mit sozialer Förderung. Das stößt im Viertel teilweise auf Widerstand. Knapp 150 Anwohner sehen ihre Bedürfnisse im Bebauungsplan nicht berücksichtigt.

Die Anwohner forderten die Verwaltung in einem Bürgerantrag dazu auf, die neuen Wohngebäude mit Blick auf den Klimaschutz nicht höher als drei Stockwerke zu bauen, um einen Hitzestau im Sommer zu vermeiden. Zusätzlich sollten sämtliche Bäume auf dem Gelände erhalten bleiben. Anders als die Pläne es bislang vorsehen, wünschen sich die Anwohner außerdem, dass an der Ahrstraße keine Wohnungen, sondern ausschließlich Büros entstehen. Die angestrebte Geschosshöhe sei an der Kennedyallee geeigneter, so der Bürgerantrag. Um die Ahrstraße als Anliegerstraße nicht weiter zu belasten, fordern die Anwohner weiterhin, dass dann auch lediglich die Bürogebäude über diese Straße zu erreichen sind. Damit hatten sie bislang allerdings keinen Erfolg. Die Bezirksvertretung nahm die Kritik zwar zur Kenntnis, stimmte aber gegen den Antrag ab.

Für die Neugestaltung des Grundstücks hatte der Investor gemeinsam mit der Stadt Bonn einen Architektenwettbewerb ausgerufen. Der nun ausgewählte Siegerentwurf stammt vom Kölner Büro „caspar.schmitzmorkramer“. Anfang Mai soll das Baukonzept der Öffentlichkeit in einer Ausstellung vorgestellt werden. Termin und Ort stehen noch nicht fest und werden noch bekannt gegeben. nij