Keine Grunderwerbssteuer bei Verkauf der Neubauten auf dem Postbank-Gelände?

Aufgrund eines Beitrags des Bayerischen Rundfunks zu den sogenannten „Shared Deals“ ist aufgefallen, dass ja gar nicht die GerchGroup AG* der Besitzer des Postbankgelände ist, sondern lt. Unterlagen der Stadtverwaltung  die „Projektgesellschaften Marathon Bonn Jackie K. 1-4 GmbH„. Dies sind 4 verschiedene GmbHs mit gleicher Adresse: Emmericher Straße 26, 40474 Düsseldorf (dem Sitz der GerchGroup AG ) und sind gemeldet am Amtsgericht Düsseldorf unter jeweils einer eigenen Registernummer im Handelsregisterbuch HRB:

  • Marathon Bonn Jackie K. 1 GmbH Registernummer HRB 83881
  • Marathon Bonn Jackie K. 2 GmbH Registernummer HRB 83849
  • Marathon Bonn Jackie K. 3 GmbH Registernummer HRB 83856
  • Marathon Bonn Jackie K. 4 GmbH Registernummer HRB 83873

Der Gegenstand der Firmen ist Erwerben, Halten und Verwalten von Grundbesitz. Das Gründungsdatum ist der 25. bis 27. Juni 2018. (Quelle)

Auch für andere Projekte der GerchGroup AG (z. B. in Ingolstadt oder Köln) sind unter gleicher Adresse eine Vielzahl von GmbHs eingetragen. Mit den Informationen aus dem o. g. Beitrag des Bayerischen Rundfunks wäre hier ein System zu erkennen, dass systematisch auf spätere Steuervermeidung beim Verkauf der Objekte angelegt ist: Nicht das Grundstück mit Gebäude wird verkauft, sondern verschiedene Firmen / GmbHs mit unterschiedlichen Prozentanteilen. Selbst eine gesetzliche Änderung könnte bei 4 verschiedenen GmbHs keine Wirkung zeigen.

„Shared Deals“ sollten noch in dieser Legislaturperiode unterbunden werden (siehe Bundestag), sonst entgehen dem Land NRW allein beim Verkauf der Neubauten auf dem Postbankgelände zukünftig mindestens 10 Millionen Euro an Grunderwerbssteuer.

Nur die einfachen Familien, die lange für ihr Haus oder ihre Wohnung gespart haben, müssen Grunderwerbssteuer bezahlen (in NRW 6,5 % vom Kaufpreis für Grundstück plus Gebäude) ?

*) lt. immobilienmanager.de ein „zwischeninvestierender“ Projektentwickler