Leserbriefe zu Baumfällungen im Generalanzeiger (1)

Aus unserer Nachbarschaft erhielten wir den folgenden Leserbrief zur Kenntnis, der im Generalanzeiger vom 1. Juni veröffentlicht wurde:

„Es ist für mich erschreckend, mit welcher Leichtfertigkeit und Ignoranz in Bonn die Fällung von Hunderten großer geschützter Bäume zugunsten von Bauvorhaben unterschiedlichster Art geplant und meist auch genehmigt wird, obgleich wir im Klimanotstand leben und gezwungen sind, nicht nur den Schadstoffausstoß zu verringern, sondern auch die vorhandenen Schadstoffe aus der Luft zu filtern und in Sauerstoff umzuwandeln. Das tun Bäume – kostenlos und effektiver als alle Technik, die erst noch erfunden werden muss.

Jeder Baum ist nötig, wenn wir die Lebensfähigkeit in unserer extrem belasteten Stadt erhalten wollen. Ich frage mich: Was nützt eine Baumschutzsatzung, wenn man sich nicht daran hält, und was nützt eine neu gewählte Ratsmehrheit, wenn sie den Wählerwillen für mehr Natur- und Klimaschutz nicht umsetzt?

Mir fällt auf, dass gar nicht gefragt wird, ob durch veränderte Planungen oder Schutzmaßnahmen mehr Bäume erhalten werden könnten – oder durch Umpflanzungen an einen anderen Standort? Und ob ein Büroneubau überhaupt nötig ist? Es gibt in Bonn leerstehende Bürogebäude (vgl. das ehemalige Landesbehördenhaus), die vom BSI genutzt werden könnten. Damit hätte man zugleich einen Beitrag gegen den Ressourcenverbrauch mit gravierenden Umweltschäden anderswo geleistet. Vor allem aber muss das sorglose Abholzen geschützter Bäume ein Ende haben! Sonst werden wir unser selbstgestecktes Klimaziel nie erreichen.“