Leserbriefe zu Baumfällungen im Generalanzeiger (2)

Einen weiteren Leserbrief erhielten wir aus unserer Nachbarschaft zur Kenntnis, der auch am 1. Juni im Generalanzeiger veröffentlicht wurde:

„Der General Anzeiger hat über das Bauvorhaben in der Kennedyallee 62-72 – Nord-Plittersdorf – berichtet. Ia, ich bin als Anwohnerin des Flussviertels über die Entscheidung
des Hauptausschusses von vergangener Woche entsetzt. Es handelt sich bei diesem Bauvorhaben auf dem jetzigen Postbankgelände um das zurzeit flächenmäßig größte in Bonn. Seit zwei Jahren versuchen die Anwohner der „Interessengruppe Flussviertel“ die Kommunalpolitik davon zu überzeugen, dass die Vernichtung der circa 60 Meter breiten Grünstreifen mit etwa 170 großen Bäumen und des in mehr als 50 Iahren genachsenen Biotops, die geplante verdichtende Bauweise, die geringen Abstände und die über die gesamte Fläche vorgese-
hene Tiefgarage dem Klima und der Umwelt in diesem Quartier erheblich schaden. Wozu dient also die Bürgerbeteiligung?

Wir setzen uns besonders für den Erhalt der Grünstreifen ein, weil sie einen großen Beitrag für das Klima und fur die Umwelt in diesem Quartier leisten. Nord-Plittersdorf gehört zu den heißesten Teilen Bonns. Die klimatischen Bedingungen verschlechtern sich mit jeder verdichtenden Baumaßnahme und den hohen Gebäuden. Wir sind nicht gegen eine Wohnbebauung. An die Menschen, die in einem solchen Bereich wohnen werden, sollten die Politik ebenso denken. Auch sie werden unter den hier besteirenden Klima- und Umweltbedingungen leben müssen. Es wäre dumm, hier einzelne Baumaßnahmen nur für sich zu bewerten. So werden etwa aufder nahegelegenen Freifläche an der Ludwig-Erhard-Allee das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik für rund 1200 Beschäftigte errichtet. Auch dort sollen etwa 200 Bäume gefällt, anscheinend ein Biotop vernichtet und neben großen Bauten voraussichtlich ein 40 Meter hohes Gebäude erstellt werden. Weitere Baumaßahmen an der Kennedyallee und B9 in diesem Bereich sind bereits genehmigt.

Angesichts der erklärten Klima- und Umweltziele und der politischen Verantwortung der Stadt, Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen, kann ich die Entscheidung der Bezirksvertretung Bad Godesberg und des Hauptausschusses nicht nachvollziehen.“